Werkstatt Tipp – Kunststoffoberflächen entkleben

  • Author/Ersteller: tokabln
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In allen Kunststoffen sind je nach Art unterschiedliche chemische Komponenten enthalten wie z.B. Weichmacher oder auch Duftstoffe. Im Laufe der Jahre dunsten die Chemikalien mehr oder weniger aus und Kunststoffe werden entweder spröde oder klebrig oder…

Speziell klebrige Kunststoffe erlebt man z.B.  im Bereich älterer Computer HW wie z.B. Laptops und/oder Thinkpads aber auch bei Tastaturen oder Eingabestiften. Wenn man diese anfasst bleibt man regelrecht kleben oder hat ein ungutes haptisches Gefühl. Aber man kann diese klebrig gewordenen Kunststoffe „entkleben“ und damit wieder ansehnlich und vor allem anfassbar machen.

Das einzige was man dazu benötigt ist Backofenspray, Wasser und einen wenn möglich fusselfreien Lappen (z.B. Microfaser).

Die klebrigen Flächen werden mit dem Backofenspray eingesprüht und man lässt das Ganze für eine Weile einwirken. 10 Minuten sind vielfach schon völlig ausreichend. Anschliessend entfernt man das Backofenspray mit samt den schmierigen Kunststoffausdünstungen mit einem feuchten Lappen. Dieser sollte immer wieder gut ausgespült werden und damit das Gehäuse solange bearbeitet werden, bis die klebrige Schicht entfernt ist. Ggf. kann man diesen Vorgang ein weiteres Mal wiederholen.

Es lässt sich dabei nicht vermeiden, das die Oberfläche dann eventuell nicht mehr so aussieht wie sie mal ausgesehen hat als das Gerät noch neu war, aber das ist aus meiner Sicht verschmerzbar, wenn das Gerät nach dieser Prozedur wieder anfass- und nutzbar geworden ist.

Ich habe diese Vorgehensweise an:

Bambo Eingabestiften
IBM Thinkpads
Keysonic Tastaturgehäusen

und vielen anderen Geräten mit grossem Erfolg eingesetzt und kann hier nur jeden ermutigen, dies bei derart betroffenen Geräten selber auszuprobieren. Übrigens sind die so behandelten Geräte bei mir bis jetzt nicht erneut klebrig geworden.

Viel Erfolg

Hier noch etwas zu den allgemeinen Inhaltsstoffen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Backofenreiniger

Update vom 22.04.2023

Unter „HEISE Online“ findet sich ein Artikel inkl. Video zu diesem Thema, den ich hier nachfolgend verlinkt habe:

https://www.heise.de/news/Wie-man-klebrige-Kunststoff-Oberflaechen-reinigt-8975734.html

6 Gedanken zu „Werkstatt Tipp – Kunststoffoberflächen entkleben“

  1. Gerade einen Mini HDMI 7″ Monitor mit Backofenspray gereinigt.
    War total verklebt. Jetzt glatte schwarze Oberfläche.
    Danke für den Tipp.

  2. Kann brandaktuell berichten, dass ich die Oberfläche des Displaydeckels an einem Asus EEE PC 1015PW wie folgt von lästigem Klebeeffekt befreit habe: Zunächst ein nasses Tuch oder entsprechend großes Stück Küchenrolle auf die Fläche legen, damit sich die Kruste aus Staub und Dreck löst, die auf der klebrigen Oberfläche enstanden ist. Wirken lassen. Sodann mit viel Geduld und einem herkömmlichen Küchenschwamm die allergrößte Schmutzschicht abtragen. An besonders hartnäckigen Stellen kann auch ein Tropfen Spülmittel oder die raue Seite des Schwamms zum Einsatz kommen. Bei besagtem Netbook-Modell von Asus sind die Gehäuseteile mit einer Prägung versehen, die Wellen oder die Struktur einer Muschel darstellen sollen (Asus nennt das „Seashell“). Entsprechend mühsam die Operation, daher: viel Zeit und Geduld einplanen. Danach ist die Oberfläche zwar einigermaßen sauber, klebt aber höllisch. Vermutlich hat sich im Laufe der Zeit der Kunststoffweichmacher verabschiedet. Daher nun Talkumpulver auf die Oberfläche streuen, verteilen und einwirken lassen. Siehe da: die Klebrigkeit ist nahezu verschwunden! Nun in mehreren Durchgängen Glycerol auftragen (genau wie Talkum ist Glycerol in jeder Apotheke für wenig Geld zu bekommen). Ergebnis: der Displaydeckel hat die gleiche Struktur und zart-violette Farbe des restlichen Gehäuses wiedererlangt und klebt nicht mehr. Ziel erreicht. Aufwand: das ein oder andere Stündchen und ein paar Euro für Talkumpulver und Glycerol. Mit beiden Mitteln habe ich auch an älteren Thinkpads und einem Powerbook G3 Pismo gute Ergebnisse erzielen können. Kann das Prozedere daher als Alternativansatz empfehlen. Schöne Seite übrigens… RR

  3. Gerade einen DELL Studio 17 Plum (so ein Lila Laptopdeckel) probiert. Mit ProWin Öko Backofenreiniger perfektes Ergebnis! Die Oberfläche hatte neu ein mattes Lila mit einer „angerauten“ Oberfläche.

    Diese wurde nun leicht klebrig und hat Dreck „aufgesaugt“ so dass es ein schwarz/braun/dreck/lila war.

    Nach dem Backofenreiniger habe ich nun eine hochglanz lila Oberfläche! Super glatt und super shiny! Zwar nicht wie neu (da war es wie gesagt lila matt und nicht lila glänzend) aber 1000x besser als die dreckige und ekelige Oberfläche!

    Der Laptop ist jetzt 13 Jahre alt (NP 944€) und immer noch nutzbar da 17″ und 6GB RAM und 2 HDDs mit 640GB drin waren!
    Für Internet, Filme schauen, Office-Arbeiten und um per RDP damit von unterwegs Remote arbeiten zu können immer noch ok.

  4. Es gibt eine Flüssigkeit, die Fenster- und Autotürendichtungen pflegt. Man trägt die geruchlose Flüssigkeit mit einem Schwämmchen auf, das an der Dose befestigt ist, ähnlich wie bei manchen Schuhcremes. Diese Flüssigkeit hilft gegen Kleben der Oberfäche eines Laptops. Jedenfalls bei mir, DELL-Laptop, sage und schreibe 10 Jahre alt.

  5. Ich habe sowas mit Nitro-Verdünnung bei PC-Mäusen, -Tastaturen, USB-MP3-Player, PC-Gamepad und Saitek-Joystick
    entfernt. Sollte man allerdings nur in gut belüfteten Bereichen machen. Auf dem schwarzen Hartkunststoff bleiben weiße
    Flecken/Schlieren zurück (ich habe keine weiteren Tests unternommen, wie/ob man diese Flecken entfernen kann).
    Aber man kann die Geräte zumindest weiterhin nutzen. 🙂

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